Franken und seine Mittelgebirge
Aktivurlaub im hohen Norden Bayerns
Wer nach Höhenmetern und wanderbarem Gelände sucht, neigt dazu den Blick nach Süden in die bayerischen Alpen zu richten. Wettersteingebirge, Ammergauer Alpen oder dem Berchtesgadener Land mangelt es nicht an Bekanntheit - entsprechend selten ist man hier alleine unterwegs. Aber müssen es immer die prominenten Gipfel und schwindelerregenden Höhen sein? Wie wäre es mit einem Wandererlebnis in der Natur in einem weniger frequentierten Wandergebiet - mit sattgrünen Wäldern und sanften Anstiegen, statt schroffer Felslandschaften. Natur- und Wanderbegeisterte, die Wanderhütten mal gegen altehrwürdige Schlösser eintauschen wollen, sollten einen Urlaub im fränkischen Mittelgebirge in Betracht ziehen. Vom südlichen Thüringen zieht sich der Gebirgszug mit Erhebungen bis zu knapp 1.000 Metern Höhe in Oberfranken über das Spessart-Mainland, die Rhön und Haßberge, den Steigerwald, Fichtelgebirge und Frankenwald, bis er im Osten Bayerns auf das Böhmische Massiv stößt. Hier warten einhundert Prozent Wanderspaß, tausende Kilometer Wanderwegenetz, wildromantische Burgen und traditionelle bayerische Kultur außerhalb der alpenländischen Lebensart. Und was sagen unsere Landwirte und Gastgeber vom Blauen Gockel über ihr Mittelgebirge? Sie wissen über die Besonderheiten ihrer Heimat bestens Bescheid und sind bei der Entscheidung gerne behilflich.
Ferienhof Sennert im Spessart-Mainland: Die bayerische Toskana mit märchenhafter Vergangenheit
Die geheimnisvollen Wälder im Spessart sind bekannt für ihre alten, über 400-jährigen wild verwachsenen Eichen und mystischen Moore - waren sie doch die Heimat der Gebrüder Grimm, die mit ihren Märchen bis heute die Fantasie von Kindern beflügeln. Wer Urlaub im Spessart-Mainland macht, kommt nicht umhin, auf dem „Schneewittchenweg“ von Lohr am Main nach Bieber auf den Spuren des Märchens zu wandeln. Das nötige Hintergrundwissen erhellen Tafeln am Wegesrand im dichten Blättermeer und außerdem das Lohrer Schloss, wo das Spessartmuseum untergebracht ist und das „Schneewittchen-Kabinett“ Mythos und Realität verknüpft.
Doch auch abseits von Märchen und Mythen hat das hügelige Mittelgebirge einiges zu bieten. Das Naturidyll kann bis zu 5.000 Kilometer Wanderwege und 875 Kilometer Radwegenetz im Bikewald Spessart vorweisen. „Wir bezeichnen unsere Region gerne als „kleine Toskana“, sagt die Gastgeberin vom Ferienhof Sennert. Ihr familiärer Hof liegt im Odenwald im Süden des Naturparks Spessart am Ortsrand von Preunschen mit herrlichem Panoramablick.
„In nur zehn Minuten Fußweg erreicht man die Wildenburg, eines der eindrucksvollsten Bauwerke zwischen den zahlreichen Burgen, Schlössern, Klöstern und Kulturdenkmalen entlang des Mains. Nicht nur in Sagen und Geschichten hinterließen die Römer ihre Spuren, sondern auch in Wachtürmen am Limes und den Römerbädern.“ Ihre Stammgäste entdecken auch nach über 20 Jahren neue historische Stätten in unmittelbarer Nähe und schätzen doch die Ruhe und Idylle am Hof - ganz besonders im gepflegten Hofgarten, wo zwischen den bunt leuchtenden Hortensienblüten und Stauden jede Ferienwohnung ihre eigene Sitzgruppe hat.
Ferienhof Herrnmühle in der Rhön: Unterschätztes Naturjuwel in der Mitte Deutschlands
Wer Lust auf Aktivurlaub hat, kann in der Urlaubsregion Rhön nicht viel falsch machen. Das Mittelgebirge am sogenannten „Grünen Band“ - der ehemaligen innerdeutschen Grenze - mausert sich gerade zum Geheimtipp für passionierte Genusswanderer. Malerische Aussichten treffen auf Hochmoore und weitläufige Wiesen mit Heckenstreifen und romantischen alten Steinmauern, die es auf mehreren tausend Kilometern Wanderweg zu entdecken gilt.
Mit knapp tausend Höhenmetern überragt die Wasserkuppe, der höchste Berg der Rhön, das UNESCO-Biosphärenreservat. „Wer an Berge denkt, hat meist eher das Allgäu oder die Alpen im Kopf“, meint Frau Ress vom Ferienhof Herrnmühle. Seit der Jahrtausendwende, als die Familie Ferienwohnungen in ihre ehemalige Klostermühle baute, begrüßt sie Aktivurlauber aus ganz Deutschland. „Viele wissen aber gar nicht, wie schön es hier im Mittelgebirge ist.“ Auch wer sich für die deutsche Geschichte interessiert, wird in den vielen Museumsstellen am mittlerweile begrünten Grenzstreifen fündig.
„Bis heute ist die ehemalige Grenze durch einen Betonplattenweg erhalten. Wo früher ein Zaun den sogenannten Todesstreifen markiert hat, wurden Gedenkstätten für Besucher eingerichtet“, erzählt die Gastgeberin. Die Rhön ist jedoch auch für ihre Heilbäder bekannt: „Hier in der Dreibäderlandschaft liegen die Thermen in Bad Kissingen und Bad Königshofen direkt an Heilquellen. In Bad Neustadt kann man sogar in einem Heilwassersee baden, sofern man kein Problem mit Algen hat - für die Haut sind die jedenfalls eine Wohltat.“
Lindleshof in den Haßbergen: Waldreiche Ländereien und historische Gemäuer
Etwas nordwestlich der Weltkulturerbestadt Bamberg erstreckt sich auf rund 800 Quadratmetern ein Naturpark, der zahlreiche Burgruinen, alte Schlösser und verträumte Fachwerkstätten in seine unberührte Natur einschließt. Mehr als die Hälfte des Naturparks um die Haßberge ist mit artenreichen Mischwäldern bedeckt, in dem sich seltene Vogelarten, Biber und sogar Wildkatzen zuhause fühlen - auch wenn Wanderer Letztere eigentlich nie zu Gesicht bekommen.
Für Frau Heller vom Lindleshof bei Sulzfeld beschreibt das jedoch die Lebensqualität in ihrer Heimat. „Bei uns in der Region kann man kilometerweit laufen, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen“, erzählt sie. „Wer die Einsamkeit und absolute Ruhe sucht, ist hier richtig.“ Das gilt auch für ihren Ferienhof. Trotz Hoferlebnissen für die ganze Familie, wie baden im eigenen Schwimmbad, Kettcar fahren oder Pferde reiten, umgibt den Hof in idyllischer Einzellage die Ruhe des Waldes. Die sanften Erhebungen der Haßberge gipfeln in zahlreichen Aussichtspunkten über grünen Wiesentälern und natürlichen Bachläufen.
„Steilhänge gibt es hier nicht. Deshalb können auch die Höhen gut erwandert werden, die oft zu Burgen oder an Ruinen vorbei führen. Bei uns in der Gegend hat fast jede Ortschaft ein eigenes Schloss“, sagt die Gastgeberin.
Ferienschloss Wildberghof im Steigerwald: Weinwandern und Entschleunigen
Dass ein Mittelgebirge sich nicht nur durch hohe Berggipfel oder markante Felsformationen definiert, wird an den sanften Erhebungen des Steigerwalds deutlich. Großartige Ausblicke über tiefgründe Mischwälder und malerische Weinberge gibt es für Urlauber trotzdem zu genüge: Zum Beispiel über das Meer aus Baumkronen vom Baumwipfelpfad bei Ebrach aus oder bei der Ruine Stollburg. Ein Stockwerk tiefer über dem duftenden weichen Waldboden und schlüpfen schon mal unbekannte Gesichter aus dem Unterholz - wie kürzlich der vom aussterben bedrohte Goldene Prachtkäfer oder andere seltene Vogel- und Schmetterlingsarten, denen der Naturpark Steigerwald ein Refugium bietet.
Und so taucht an der nächsten Waldlichtung auch mal überraschend ein kleines Schloss auf, wie das romantische Ferienschloss Wildberghof bei Ulsenheim am südlichen Rande des Naturparks Steigerwald. „Unsere kleine Burg liegt in Alleinlage auf dem Wildberg und ist wahrscheinlich die einzige hier, in der es ganzjährig warm ist“, sagt Frau Endreß. „Bei uns geht es herzlich fränkisch zu und viele unserer Gäste kommen gerne im Herbst zur Weinlese oder einfach zur Weinprobe.“
Dass Weinbau in der Region ein großes Thema ist, liegt laut der Gastgeberin an den geologischen Gegebenheiten: „Dadurch ist die Landschaft geprägt von intensiver Landwirtschaft, Obstkultur und natürlich der charakteristischen Weinberge.“ Viele Rund- und Themenwanderwege führen zudem durch charmante Winzerdörfer oder vorbei an urigen Gaststätten.
Ferienhof Petzold im Fichtelgebirge: Was das Wanderherz begehrt
Idyllisch, waldreich, anspruchsvoll: Besonders für Sportliche und Gipfelstürmer ist die naturräumliche Vielfalt im Fichtelgebirge reizvoll - sowohl im Sommer, als auch im Winter! Was viele gar nicht wissen: Als eine der schneesichersten Regionen Deutschlands lockt das hufeisenförmige Gebirge mit seinen Fichtenwäldern und den höchsten Bergen Frankens Skifahrer und Tourengeher aus dem ganzen Land auf seine weißen Hänge. Vor allem rund um den Ochsenkopf, dem höchsten Gipfel der Region, und zum europaweit einzigartigen Granitfelsenlabyrinth Luisenburg zieht es die Naturliebhaber.
Noch stärker wird die Anziehungskraft, wenn der Gipfel bereits vom Haus aus zu sehen ist, wie es beim Ferienhof Petzold bei Kirchenlamnitz der Fall ist. „Die Naturschönheit des Fichtelgebirges muss man einfach selbst erleben“, sagt Frau Petzold. Die Gastgeberin am Ferienhof Petzold schwärmt gerne über die Vorzüge ihrer Heimat. „Die Menschen sind hier besonders liebenswürdig und gastfreundlich. Viele kommen auch in den Urlaub zu uns, weil die Berge in der Umgebung nicht zu hoch und mit jeder Kondition gut zu erwandern sind.“
Wie in Grenzregionen üblich, so ist im Fichtelgebirge der böhmische Einfluss spürbar. Im Hofcafé der Petzolds deutet die Architektur des böhmischen Kappengewölbes auf die kulturelle Herkunft hin. „Unsere Gäste können sich auf hausgemachte Spezialitäten, wie das „Gewitter“, und Brotzeiten mit hofeigenen Produkten freuen.“
Steffahof im Frankenwald: Kulinarische Entdeckungsreise und Handwerkstradition
Im nordöstlichsten Zipfel Bayerns kommt man aus dem Schlemmen und Staunen gar nicht mehr heraus. Der Frankenwald hat eine außerordentliche Leidenschaft für kulinarische Genüsse. Sieben kleine Orte der Region zählen zu den „100 besten Genussorten Bayerns“ und bewahren ihr kulinarisches Erbe in einem „Schmankerl“ auf - das ist ein besonders typischer Leckerbissen in traditioneller Herstellung. Dieses Prädikat gemeinsam mit der äußerst hohen Brauereidichte und der vielerorts unberührten Natur machen den Frankenwald auch für Einheimische zur Quelle der Erholung. Auch Familie Greser vom Steffahof liebt das ursprüngliche Landleben in Einklang mit der Natur:
„Unsere Urlaubsregion ist noch bei Weitem nicht überlaufen. Bei uns finden Urlauber Ruhe, Natur pur und viel frische Waldluft - Hektik gibt es hier nicht“, erzählt der Gastgeber. „Wir sind ein Gesundheitshof mit einer selbst angelegten Kneippstelle am Bachlauf, durch den eiskaltes frisches Quellwasser vom Berg fließt.“ Was den Tourismus im Frankenwald betrifft, sieht er noch viel unausgeschöpftes Potenzial.
Bauernmärkte, Einblicke in altes Handwerk auf Schlössern oder in Museen in der Region, Freilichttheater - von diesen Erlebnissen könnte es noch mehr geben. Doch das Naturerlebnis? Unverwechselbar. Auf dem Weitwanderweg Frankenwaldsteig oder einer der anderen Routen im 4.200 Kilometer großen Wanderwegenetz öffnet sich bei dem Spaziergang durch den Naturpark der Blick auf endlose Wald- und Wiesenhänge. Die Anstrengung wird dann mit einer Einkehr in eine der vielen familiengeführten Wirtschaften oder direkt in den Handwerksbetrieben bei Produzenten der Spezialitäten belohnt.
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