Ein Blick hinter die Kulissen
Hiltpoltstein - Fränkische Schweiz
[20.03.2024]
Seit über 30 Jahren wirtschaftet Fritz Hohe vom Bio Bauernhof Hohe nach biologisch-dynamischen Regeln. Mit Freude zeigt er Familien, was damit gemeint ist und macht so die Natur greifbar.
Wie viel Quadratmeter eines Getreides mag wohl in einem Kilo Brot stecken?
- Gastgeber und Landwirt Fritz Hohe -
Der Ferienhof Hohe ist mit dem Qualitätszeichen "Qualitätsgeprüfter UrlaubsBauernhof" augezeichnet und garantiert den Gästen dadurch, die vielfältigen Facetten eines landwirtschaftlichen Betrieb kennenzulernen und spannende Einblicke hinter die Hof- und Stalltüren zu erhalten.
Der Hof wird nach der Ankunft schon erklärt
Fritz Hohe ist ein Pionier. Als er vor über dreißig Jahren den Ferienhof Hohe, der seit Generationen seiner Familie gehört, auf biologisch-dynamische Landwirtschaft umstellte, erntete er im Ort bestenfalls Kopfschütteln: „Auf dem Acker haben zwischen dem Getreide Disteln geblüht und mir wurde unterstellt, ich würde eh nichts tun“, erzählt der Franke lachend.
Heute ist es ihm ein Anliegen, Familien mit Kindern die Zusammenhänge des Ökosystems begreiflich zu machen. „Schon bei der Ankunft“, erzählt er, „gibt es einen Rundgang über den Hof. Wir besuchen den Hühnerstall, die Hasen und ich erzähle von unserem abwechslungsreichen Wochenprogramm.“ Eines der Highlights ist die 20 Minuten dauernde Ausfahrt im sicheren Traktor, während Fritz Hohe vom Kreislauf der Natur erzählt. Wie sieht das Blatt einer Eiche aus? Was unterscheidet Tannen von Fichten? Warum lieben Bienen Linden? Was sind das für lustige Ziegen, die solch lange Bärte tragen? Je nach Jahreszeit sehen Fragen und Antworten ganz unterschiedlich aus. Der Landwirt freut sich über die Neugierde und dass er ein Stück dazu beitragen kann, vor allem Stadtkindern die Natur erlebbar zu machen
Den Ackerbau verständlich erfahren
Im Frühjahr ist es das Meer an Blüten – allen voran die der Kirschen, die es zu bestaunen gilt. Im Sommer erklärt er die verschiedenen Getreidesorten, von denen Fritz Hohe schon viele ausprobiert hat: Einkorn und Emmer, Dinkel oder Kamut. Zwischendrin streut er Denkaufgaben ein: „Wieviel Quadratmeter eines Getreides mag wohl in einem Kilo Brot stecken?“ Das hängt natürlich von der Sorte ab – aber ungefähr einer gilt als Faustregel. So viel? Wieder haben die Kinder etwas gelernt – und sei es, wieviel Arbeit in einem Laib Brot steckt.
Was biodynamische Landwirtschaft bedeutet, wird bei der Ausfahrt greifbar. Während herkömmliche Felder gedüngt werden, um Nährstoffe zuzuführen, liegen bei Fritz Hohe 50 Prozent seiner 20 Hektar brach. Dort säht er Blühwiesen für Insekten aus, die für ein funktionierendes Ökosystem unabdingbar sind. Pestizide und Herbizide sind tabu – „Beikräuter“ (das Wort „Unkraut“ gibt es bei ihm nicht) werden mechanisch bekämpft oder, indem er 2- bis 3-mal hintereinander Kleegras pflanzt.
Highlight: gemeinsames Brotbacken
Zurück am Hof wird die Theorie in die Praxis umgesetzt und gemeinsam Vollkornbrot gebacken. Welche Sorte das sei, wird er manchmal gefragt und kann gar nicht glauben, dass so Wesentliches offensichtlich nicht mehr auf den Lehrplänen steht. Fritz Hohe erklärt, dass Brot aus dem vollen Korn alles enthält, was unser Körper braucht: Energie vom Korn, Vitamine über den Keimling und Mineralien über die Schale. Der Stamm seines Sauerteiges ist übrigens schon 30 Jahre alt. Kenner wissen: je älter der Ursauerteig, umso besser das Brot.
Oft sind Familien so begeistert, dass sie ein Stück davon mit nach Hause nehmen, um ihren eigenen Teig anzusetzen. Dann schicken sie ihm Bilder vom selbst gebackenen Brot made in Hamburg, Berlin oder Lüneburg. Dann weiß der Landwirt, dass sich sein Engagement gelohnt hat.
Details zum Hof, Unterkünfte und freie Termine finden Sie hier:
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